Was ist die Pfadi?

Die Pfadibewegung ist mit 43 Millionen Mitgliedern die grösste Jugendorganisation der Welt. Einzig in Andorra, China, Kuba, Laos, Burma und Nordkorea gibt es keine Pfadi. Da haben wir in der Schweiz Glück, denn die Pfadi gibt es hier nicht einfach nur so, sondern sie ist mit 45`000 Mitgliedern die grösste Jugendorganisation der Schweiz!

Der grosse Unterschied zwischen der Pfadi und den anderen zwei Jugendverbänden (Cevi/Jubla) ist die religiöse und politische Unabhängigkeit. Wir sind weder der Katholischen noch der Reformierten Kirche angeschlossen und stehen allen Nationalitäten und Glaubensrichtungen offen.

Die in eigenen Kursen mit Jugend+Sport-Anerkennung ausgebildeten Leiterinnen und Leiter organisieren jeden Samstag Nachmittag für die Kinder ein neues Programm, meistens in der freien Natur und meistens geprägt von viel Bewegung. Bewegung, welche sich vom Schulturnen und Sportvereinen in dem Masse unterscheidet, dass keine Trillerpfeife über Richtig und Falsch entscheidet. Gesunder Menschenverstand, gepaart mit gegenseitiger Freundschaft, führen zu einem offenen und natürlichen Umgang. Die Kinder dürfen in der Pfadi einfach einmal wieder Kinder sein – mit allen Streitereien und Schürfwunden, welche dazu gehören. (Die Apotheke ist übrigens unsere Pfadileiter steter Begleiter 😉

Das Besondere an der Pfadi sind die langen Freundschaften. Schulklassen bilden für eine gewisse Zeit ein kleines Universum, doch spätestens nach sechs Jahren verstreuen sich die Schüler in alle Himmelsrichtungen. Die engsten Freunde gehen plötzlich nach Zürich ins Gymi, der einstige Spielkamerad aus der Quartierstrasse geht plötzlich in die Lehre und man sieht sich bald nur noch im Bus. Die Freunde in der Pfadi jedoch werden mit den Jahren zu immer engeren und wichtigeren Bezugspersonen. Bald schon können die Jugendlichen eine eigene Gruppe übernehmen und das erste Mal selbst ein Vorbild sein. Nichts schweisst junge Menschen mehr zusammen als gemeinsam eine Pfadigruppe zu leiten, als gemeinsam einer Aufgabe nachzugehen, als gemeinsam Verantwortung zu tragen. Noch weit über das zwanzigste Lebensjahr hinaus können die jungen Erwachsenen in höheren Ämtern innerhalb der Abteilung oder auch auf regionaler Ebene etwas zusammen bewirken. Genau diese Freunde sind es, welche viele ehemalige Pfadis auch 50 Jahre später als ihre engsten Weggefährten betrachten.